Institutsleitung
Gisa Gerold studierte Biochemie an der Eberhard Karls Universität Tübingen, wo sie 2003 ihr Diplom in Biochemie (Nebenfächer: Physikalische Chemie und Mikrobiologie) erhielt. Im Jahr 2008 promovierte sie in Biologie und Biochemie an der Humboldt-Universität zu Berlin und forschte am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie unter der Leitung von Professor Arturo Zychlinsky. In ihrer Dissertation beschäftigte sie sich mit der angeborenen Immunantwort auf Bakterien. Diese Arbeit wurde mit der Otto-Hahn-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft ausgezeichnet.
Während ihrer dreijährigen Postdoc-Zeit am „Center of Hepatitis C“ an der Rockefeller University, New York, USA, unter der Leitung von Professor Charles M. Rice, beschäftigte sie sich mit verschiedenen Aspekten der Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV), einschließlich Wirtstropismus und HCV-verwandten Viren in Tieren. Von 2012 bis 2017 arbeitete sie am Twincore, einer gemeinsamen Einrichtung der Medizinischen Hochschule Hannover und des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung. Dort untersuchte sie Mechanismen des HCV-Eintritts in Hepatozyten mit einer Kombination aus massenspektrometrischer Proteomanalyse und virologischen Methoden. Für ihre Postdoktorandenarbeit warb sie unabhängige Stipendien der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, des Human Frontiers Science Program (HFSP) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ein. Im Jahr 2017 wurde die Arbeit mit dem Robert-Koch-Preis für Postdoktoranden in der Virologie ausgezeichnet.
Von 2017 bis 2020 leitete sie die Forschungsgruppe „Virale Proteomik“ am Institut für Experimentelle Virologie des Twincore und hat seit 2018 eine Gastprofessur an der Universität Umeå in Schweden inne. Die Arbeit am schwedischen Wallenberg Center for Molecular Medicine (WCMM) wird von der Knut und Alice Wallenberg Stiftung und der Kempe Stiftung gefördert. Ihr deutsch-schwedisches Team untersucht den Eintritt humanpathogener Viren wie HCV, Noroviren und Chikungunya-Viren in die Wirtszelle sowie die angeborene Immunität der Wirtszelle gegen virale Infektionen. Mit Hilfe neuartiger Technologien, einschließlich markierungsfreier Proteinquantifizierung, will ihr Team die grundlegenden Prinzipien des Viruseintritts und der Viruserkennung aufklären.
Seit 2019 ist Gisa Gerold Vorstandsmitglied des Zentrums für Infektionsbiologie (ZIB) und seit 2020 assoziiertes Mitglied des Exzellenzclusters RESIST der Medizinischen Hochschule Hannover. Von 2017 bis 2018 leitete Gisa Gerold gemeinsam mit Dr. Pierre-Yves Lozach (Universität Lyon) den jährlichen Workshop „Cell Biology of Viral Infections“ der Gesellschaft für Virologie (GfV), wo sie 2020 zum Mitglied des Beirats und 2023 in den Vorstand gewählt wurde. Im Jahr 2021 gründete sie die neue GfV-Arbeitsgruppe „One Health and Zoonotic Viruses“, deren Vorsitz sie gemeinsam mit Dr. Yvonne Börgeling von der Universität Münster innehat.
Im Jahr 2020 wurde Gisa Gerold zur Professorin für Biochemie – Schwerpunkt Molekulare und Klinische Infektiologie – an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover berufen. Dort forscht sie als Mitglied des Instituts für Biochemie im „Forschungszentrum für neu auftretende Infektionen und Zoonosen“ (RIZ) an Viren, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden und Krankheiten bei Mensch und Tier verursachen. Der Schwerpunkt lag dabei auf durch Mücken übertragenen Viren der Gattung Alphavirus, auf Arenaviren, die hämorrhagisches Fieber verursachen, und auf gastrointestinalen Viren wie Noroviren.
Die Biochemikerin und Virologin ist seit 2022 Direktorin des Instituts für Biochemie. Im Jahr 2023 wurde sie zur stellvertretenden Sprecherin des Graduiertenkollegs VIPER ernannt.
Seit November 2024 ist Gisa Gerold Direktorin des Instituts für Virologie an der Medizinischen Universität Innsbruck. Ihr Team erforscht Virus-Wirt-Interaktionen humanpathogener Viren, einschließlich neu auftretender Viren, die von Tieren auf Menschen übertragen werden, aber auch Viren, die in der menschlichen Bevölkerung zirkulieren. Methodisch verwendet Gisa Gerolds Team modernste Proteomik-Ansätze, um neue Wirtsfaktoren von potenziell epidemieauslösenden Viren zu entdecken. Dadurch versucht ihr Team, Risikofaktoren für die zoonotische Übertragung auf den Menschen aufzudecken und zu verstehen, wie Viren in bestimmten Fällen Krankheiten auslösen.
menschlichen Geweben auslösen.

Prof. Dr. Gisa Gerold
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