Mai 2024
NewsletterÜberblick:
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- 86 Maserninfektionen in Tirol seit Januar 2024 im EMS erfasst
- Deutlicher Anstieg von Parvovirusinfektionen – PCR-Diagnostik zur Abgrenzung von Masern empfohlen
- Parvoviren können bei Anämie-Patienten und in der Schwangerschaft zu Komplikationen führen
- Rückgang der Norovirus- und Rhinovirusinfektionen im Vergleich zum Vormonat
- Bordetella pertussis-Infektionen weiterhin auf hohem Niveau
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Im Januar dieses Jahres traten sporadische Maserninfektionen in Tirol auf – seitdem wurden 86 Maserninfektionen im EMS erfasst. Eines der Hauptmerkmale dieser hochansteckenden Virusinfektion ist das makulopapulöse Exanthem, welches sich in der Regel vom Gesicht beginnend über den ganzen Körper ausbreitet.
Klinisch ist dieses Exanthem nicht immer ganz eindeutig von einer Parvovirusinfektion (Erythema infectiosum) abzugrenzen. Nachdem wir in den letzten Monaten einen deutlichen Anstieg dieser Infektionen wahrnehmen, empfehlen wir dringend diese Exantheme mittels PCR Diagnostik abzuklären.
Häufig treten die Parvovirusinfektionen in den ersten Lebensjahren auf und heilen nach wenigen Tagen komplikationslos wieder ab. Da dieses Virus jedoch transient die Erythropoese hemmt, kann es bei Patienten mit Anämien zu Komplikationen führen. Problematisch sind auch Erstinfektionen während der Schwangerschaft. Hier können die Parvovirusinfektionen beim Ungeborenen zu einem Hydrops fetalis und einer fetalen Anämie führen, welche unter Umständen mit einer intrauterinen Transfusion behandelt werden muss.
Weitere epidemiologische Trends: Im Vergleich zum Vormonat April sehen wir einen Rückgang der Norovirus- und Rhinovirusinfektionen. Weiterhin auf hohem Niveau, neben der Parvoviren, werden Bordetella pertussis-Infektionen nachgewiesen.
Dr. Barbara Falkensammer
barbara.falkensammer@i-med.ac.at
+43 512 9003 71710



