November 2025
NewsletterÜberblick:
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- Deutlicher Anstieg: 11 Hepatitis-A-Infektionen wurden 2025 am Institut mittels PCR bestätigt, verglichen mit 5 Fällen 2024 und keinem Fall 2023
- Schwere Verläufe: Mehrere Patienten mussten stationär aufgenommen werden, darunter eine 64-jährige Patientin mit fulminanter Hepatitis A und akutem Leber- und Nierenversagen
- Unklare Infektionsquellen: Einige Fälle sind auf Auslandsaufenthalte zurückzuführen, in mehreren Fällen bleibt die Infektionsquelle jedoch unklar
- Impfschutz wichtig: Inaktivierte Impfstoffe (Havrix, Twinrix) bieten zuverlässigen Schutz, besonders für Reisende, medizinisches Personal und Risikogruppen
- Diagnostik verfügbar: IgM- und IgG-Antikörpertests sowie Direktnachweise werden täglich am Institut durchgeführt und können mit allen Versicherungsträgern abgerechnet werden
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Im heurigen Jahr wurden an unserem Institut bis dato elf Hepatitis-A-Infektionen mittels PCR bestätigt. Im Vergleich dazu konnten fünf Fälle im Vorjahr und kein einziger Fall im Jahr 2023 detektiert werden. Ein weiterer interessanter Aspekt in diesem Zusammenhang ist, dass die Mehrzahl der betroffenen Patienten für mehrere Tage stationär aufgenommen werden musste.
Bei einer 64-jährigen Patientin manifestierte sich eine fulminante Hepatitis A mit akutem Leber- und Nierenversagen, die eine intensivmedizinische Therapie über sieben Tage notwendig machte. Die Patientin erholte sich unter organunterstützenden Maßnahmen erfreulicherweise rasch. Ein Teil der Fälle ist auf Auslandsaufenthalte im europäischen Raum oder in Nordafrika zurückzuführen; in mehreren Fällen bleibt die Infektionsquelle jedoch unklar.
Diese Beobachtungen unterstreichen erneut die Relevanz der präventiven Immunisierung gegen Hepatitis A. Der zur Verfügung stehende inaktivierte Impfstoff bietet einen zuverlässigen und langanhaltenden Schutz und kann sowohl als Monopräparation (Havrix) als auch als Kombinationsimpfstoff mit Hepatitis-B-Komponente (Twinrix) verabreicht werden. Eine Impfung ist insbesondere für Reisende, medizinisches Personal, Personen mit chronischen Lebererkrankungen sowie für andere Risikogruppen indiziert. Zudem sollte bei erhöhten Leberwerten oder Ikterus in der Differentialdiagnostik weiterhin konsequent an Hepatitis A gedacht werden.
IgM- und IgG-Antikörperuntersuchungen aus dem Serum sowie Direktnachweise aus EDTA-Plasma und Stuhl werden an unserem Institut täglich durchgeführt und können sowohl mit den Sozialversicherungsträgern als auch mit allen Krankenhäusern abgerechnet werden.
Dr. Barbara Falkensammer
barbara.falkensammer@i-med.ac.at
+43 512 9003 71710



