07.08.2025 | Gastvortrag: Prof. Dr.med. Maximilian Lenz

Prof. Dr.med. Maximilian Lenz vom Institut für Neuroanatomie und Zellbiologie der Medizinischen Hochschule Hannover wird einen Gastvortrag am IVI zum Thema „VEEV-induced neuronal dysfunction – a collaborative approach“ halten.

Der Vortrag findet am Donnerstag, 7. August um 10:00 Uhr im Seminarraum Virologie, Schöpfstraße 41 statt.

Wir freuen uns sehr, ihn als Gast begrüßen zu dürfen und laden alle Interessierten herzlich ein, am Vortrag und der anschließenden Diskussion teilzunehmen.

Kurzbiografie

Maximilian Lenz ist Mediziner und Neuroanatom und seit 2023 Direktor und Universitätsprofessor (W3) am Institut für Neuroanatomie und Zellbiologie der Medizinischen Hochschule Hannover. Er ist ein führender Experte auf den Gebieten synaptische Plastizität, Neuroinflammation und Neuromodulation, mit besonderem Fokus auf adaptive Reaktionen im Nervensystem und deren Modulation durch physiologische und pathologische Ereignisse.

Lenz absolvierte sein Medizinstudium von 2008-2015 an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main, wo er 2017 auch seine Promotion zum Dr. med. abschloss mit einer Dissertation über den „Einfluss repetitiver Magnetstimulation auf exzitatorische und inhibitorische Synapsen von Prinzipalneuronen in organotypischen entorhino-hippokampalen Schnittkulturen der Maus“ unter der Betreuung von Prof. Dr. A. Vlachos. Während seines Studiums wurde er von 2010-2015 durch ein prestigeträchtiges Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert. 2015 sammelte er internationale Forschungserfahrung als Visiting Student am Chaim Sheba Medical Center in Tel HaShomer, Israel.

Seine akademische Laufbahn entwickelte sich rasch: zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (2016-2017), anschließend als Gruppenleiter am Institut für Anatomie und Zellbiologie, Abteilung Neuroanatomie, der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (2017-2023). 2022 schloss er seine Habilitation ab und erhielt die Venia Legendi für Anatomie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Zudem war er 2022-2023 als Visiting Instructor am Department of Neurosurgery der Stanford University tätig.

Lenz‘ Forschung konzentriert sich auf synaptische Plastizität, Neuroinflammation, Neurodegeneration und Neuromodulation, mit über 49 Publikationen und mehr als 1.300 Zitationen. Seine Arbeit umfasst die Entwicklung translationaler neurowissenschaftlicher Ansätze mit therapeutischer Relevanz, insbesondere in den Bereichen Neurosensortechnik, Neuroinflammation und Infektion sowie läsionsvermittelte Netzwerkreorganisation. Zu seinen bemerkenswerten Forschungsarbeiten gehören bahnbrechende Studien über die Effekte von all-trans Retinsäure auf synaptische Plastizität sowohl in murinen als auch in humanen kortikalen Neuronen, publiziert in eLife, sowie Untersuchungen darüber, wie repetitive Magnetstimulation synaptische Plastizität und mikrogliäre Antworten beeinflusst.

Seine aktuelle Forschung an der Medizinischen Hochschule Hannover behandelt kritische Fragen zur Hirnplastizität in Gesundheit und Krankheit, einschließlich der Frage, wie Alterung und medizinische Behandlungen die neuronale Struktur und Funktion im erwachsenen menschlichen Gehirn beeinflussen. Diese Arbeit hat direkte Implikationen für das Verständnis kognitiven Abbaus und die Entwicklung therapeutischer Strategien für neurologische Erkrankungen.

Lenz hat zahlreiche akademische Auszeichnungen erhalten, darunter den Young Investigator Award (2014) und Nachwuchspreis (2016) der Anatomischen Gesellschaft, den Dr. Walter und Luise Freundlich Stiftung Promotionspreis (2018) und das FENS-IBRO/PERC Travel Grant. Derzeit übernimmt er verschiedene Führungsrollen, darunter als Senator der Medizinischen Hochschule Hannover (2025-2027), Sektionskoordinator für „Brain Plasticity“ am Zentrum für Systemische Neurowissenschaften und als gewähltes Mitglied des Ausschusses für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation der Anatomischen Gesellschaft.

Der Fokus seines bevorstehenden Vortrags über VEEV-induzierte neuronale Dysfunktion passt perfekt zu seiner Expertise in Neuroinflammation und Neurodegeneration, da das Venezuelan Equine Encephalitis Virus bekanntermaßen erheblichen neuronalen Zelltod, aktive Gliose und intensive Entzündungsreaktionen im Gehirn verursacht, was zu Enzephalitis mit potenziell langfristigen neurologischen Folgeschäden führt.

Prof. Dr.med. Maximilian Lenz

Professor und Direktor des Instituts für Neuroanatomie und Zellbiologie
Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland