April 2025

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Überblick:

 

      • Massive Zunahme der Mycoplasma pneumoniae-Infektionen in Tirol seit 2024
      • PCR-Test ist die diagnostische Methode der Wahl bei atypischer Pneumonie
      • Zunehmende Makrolidresistenzen stellen weltweit eine wachsende Herausforderung dar
      • Respiratorisches PCR-Panel weist M. pneumoniae und weitere respiratorische Viren nach
      • Preis für private Verrechnung wurde auf € 40,00 gesenkt

Mycoplasma Pneumoniae (M. pneumoniae) zählt zu den wichtigsten Erregern der atypischen Pneumonie und tritt besonders häufig im Kindes- und Jugendalter auf. Obwohl ein Teil der Infektionen mild verläuft, kommt es – in einem nicht zu vernachlässigbaren Anteil der Infektionen – zu schweren Erkrankungen inkl. Hospitalisierungen.

Es wurden bereits über bedenklich hohe M. pneumoniae Aktivitäten berichtet, die seit Ende 2023 weltweit und insbesondere in Europa und Asien zunehmen (Bolluyt D et al 2024, Shi D et al 2024). Auch labordiagnostisch sehen wir aktuell einen massiven Anstieg der Fälle seit 2024 (vgl. Abb. 1).

Abbildung 1: Anstieg der Mycoplasma pneuonae Infektionen in Tirol

Nicht nur der Anstieg der Infektionszahlen, sondern auch die zunehmenden Makrolidresistenzen stellen weltweit eine wachsende Herausforderung dar (Kim K et al. 2022 JAMA Netw Open). Vor einer Antibiose-Gabe muss daher eine labordiagnostische Abklärung erfolgen, um den unnötigen Verbrauch von Antibiotika zu minimieren und die Gefahr einer Resistenzentstehung bzw. Ausbreitung zu reduzieren.

Da sich bei intrazellulären Bakterien eine Kultur-basierte Diagnostik schwierig gestaltet, ist die PCR die diagnostische Methode der Wahl. Mittels PCR könnten auch gegebenenfalls Resistenz-assoziierte Mutationen detektiert werden.

Unser respiratorisches PCR-Panel weist neben mehreren respiratorischen Viren auch M. pneumoniae nach. Für stationäre Patienten werden die Kosten von den Krankenhäusern übernommen. Im ambulanten und niedergelassenen Bereich gibt es bis dato leider keine Kostenübernahme. Einen Antrag haben wir bei den SV-Trägern bereits gestellt.

Bei Verdacht führen wir den Test gegen private Verrechnung durch.

Bezugnehmend auf unser Infoschreiben vom 30.09.2024 können wir Ihnen mitteilen, dass wir unseren Test angepasst/umgestellt haben und somit den Preis bei privater Verrechnung auf € 40,00 senken konnten.

Priv.-Dozin Dr.in med. Wegene Borena, PhD
wegene.borena@i-med.ac.at 
+43 512 9003 71710