Januar 2025

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Überblick:

 

      • Das humane Metapneumovirus (hMPV) ist eine häufige Ursache von Atemwegsinfektionen, besonders bei Kleinkindern im Winter und Frühling
      • Ende 2024 waren mehr als 15% der diagnostizierten respiratorischen Erreger am Institut hMPV-positiv
      • Schwere Verläufe betreffen vor allem Frühgeborene und Kinder mit chronischen Erkrankungen; bei Erwachsenen kann hMPV Asthma-Exazerbationen auslösen
      • Die Behandlung erfolgt rein symptomatisch, eine Impfung ist derzeit in Entwicklung
      • Empfohlene Schutzmaßnahmen: häufiges Händewaschen, Tragen von Masken und bei Symptomen zuhause bleiben

Das humane Metapneumovirus (hMPV) wurde 2001 erstmals isoliert und 2016 der damals neuen Virusfamilie Pneumoviridae zugeordnet. Es ist dem häufigeren Respiratory-Syncytial-Virus genetisch und klinisch sehr nahe verwandt und besitzt eine negativ-polarisierte, einzelsträngige RNA als Genom.

hMPV ist wie RSV eine der dominierenden Ursachen von Atemwegsinfektionen, insbesondere bei Kleinkindern im Winter und im Frühling. Die Ansteckung erfolgt wie bei anderen Atemwegserkrankungen durch Tröpfchen in der Luft, die von erkrankten Menschen stammen. Auch der Kontakt mit kontaminierten Oberflächen kann ansteckend sein.

Schwere Verläufe kommen vor allem bei Frühgeborenen und Kindern mit chronischen Erkrankungen vor. Bei Erwachsenen kann hMPV zur Asthma-Exazerbation führen. Eine Infektion hinterlässt nur eine kurzzeitige Immunität, sodass Reinfektionen möglich sind.

Ende des Jahres 2024 waren mehr als 15% der von uns diagnostizierten respiratorischen Erreger hMPV positiv. Die Therapie einer hMPV-Infektion erfolgt rein symptomatisch. Eine Impfung ist derzeit in Entwicklung.

In der aktuellen Hochsaison der Atemwegserkrankungen empfehlen Mediziner und Medizinerinnen deshalb häufiges Händewaschen und das Tragen von Masken. Menschen mit einer Atemwegserkrankung sollten zuhause bleiben. Das Virus kann mittels RT-PCR zusammen mit anderen respiratorischen Erregern unseres respiratorischen Panels aus Nasen-Rachenabstrichen, -aspiraten, Rachenspülflüssigkeit, Sputum oder bronchoalveolärer Lavage an unserem Institut nachgewiesen werden. Leider sind die Kosten für diese PCR nicht von der Krankenkasse gedeckt.

ao.Univ.-Prof. Mag.Dr.rer.nat. Heribert Stoiber
heribert.stoiber@i-med.ac.at 
+43 512 9003 71706