Mai 2025
NewsletterÜberblick:
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- Zecken übertragen verschiedene Krankheitserreger wie Borrelien und das FSME-Virus
- AGES startete 2024 ein bundesweites Zeckenmonitoring mit 1.420 untersuchten Zecken
- Das Monitoring wird 2025 fortgesetzt und auf weitere Erreger erweitert
- Bürger*innen können durch Einsenden toter Zecken zur Forschung beitragen
- Erforderliche Angaben: Funddatum, Postleitzahl des Fundortes und Information zum Wirt
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Mit den steigenden Frühlingstemperaturen werden auch Zecken in Österreich wieder aktiv. Hier finden wir am häufigsten die Ixodes ricinus-Zecken (gemeiner Holzbock). Diese winzigen Parasiten entwickeln sich aus Eiern über ein Larven- und Nymphenstadium bis zur ausgewachsenen Zecke. In allen aktiven Lebensphasen benötigen sie Blutmahlzeiten, die sie sich durch Wirbeltiere – darunter auch den Menschen – verschaffen.
Dabei können Zecken verschiedenste Krankheitserreger aufnehmen und auf den nächsten Wirt übertragen. Die Übertragungswahrscheinlichkeit hängt von verschiedenen Faktoren wie zum Beispiel der Art des Erregers und der Dauer der Blutmahlzeit ab. In unseren Breiten treten vor allem Bakterien der Gattung Borrelia sowie das FSME-Virus häufig auf. Darüber hinaus können auch Francisellen, Anaplasmen, Rickettsien, Neoehrlichien sowie Rückfallfieber-Borrelien übertragen werden.
Um ein besseres Bild der aktuellen Verbreitung und Häufigkeit dieser Erreger zu erhalten, hat die AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) 2024 ein bundesweites Zeckenmonitoring gestartet. Im Rahmen dieses Projekts wurden im vergangenen Jahr 1.420 Zecken aus ganz Österreich auf Borrelien untersucht. Das Monitoring wird auch 2025 fortgesetzt und auf weitere Krankheitserreger erweitert.
Jede*r kann mithelfen: Wer eine Zecke findet, kann diese an folgende Adresse einsenden:
AGES – Abteilung für Vector-borne Diseases
Währinger Straße 25a, 1090 Wien
Wichtig: Es dürfen ausschließlich tote Zecken verschickt werden (siehe Gefahrengutbroschüre der Österreichischen Post). Für die wissenschaftliche Auswertung sind zusätzliche Angaben wie das Datum des Fundes, die Postleitzahl des Fundortes sowie Informationen zum Wirt (Mensch oder Tier) erforderlich. Bitte beachten Sie, dass keine individuellen Testergebnisse rückgemeldet werden können.
Weitere Details zum Projekt finden Sie unter:
https://www.ages.at/mensch/krankheit/infos-zu-zecken-krankheiten#c28475
Da 2025 die Untersuchungen auf weitere Erreger ausgeweitet werden, erwarten wir spannende neue Erkenntnisse zur Zeckenepidemiologie in Österreich.
Dr. Barbara Falkensammer
barbara.falkensammer@i-med.ac.at
+43 512 9003 71710



